Forschung: Yoga wirkt nachweislich bei Stress bedingter Angst und Depression

Stressbedingte Störungen wie Depressionen und Angstzustände sind weltweit die Hauptursachen für Behinderungen bzw. tägliche Einschränkungen im Leben, und gegenwärtige Behandlungsmethoden wie herkömmliche Antidepressiva sind nicht für alle Menschen von Vorteil.

 Es gibt Hinweise darauf, dass Yoga stimmungsaufhellende Eigenschaften hat, die möglicherweise mit seiner hemmenden Wirkung auf physiologischen Stress und Entzündungen zusammenhängen, die häufig mit affektiven Störungen einhergehen. Die biologischen Mechanismen, über die Yoga seine therapeutische, stimmungsmodulierende Wirkung entfaltet, sind jedoch weitgehend unbekannt.

Diese systematische Übersichtsarbeit untersucht die Auswirkungen von Yoga auf den Sympathikus (Teil des vegetativen Nervensystems) und die Regulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenachse (HPA-Achse). Es konzentriert sich auf Studien, die physiologische Parameter wie Blutdruck, Herzfrequenz, Cortisol, periphere Zytokinexpression* und/oder strukturelle und funktionelle Gehirnmessungen in Regionen sammeln, die an der Stress- und Stimmungsregulation beteiligt sind.

Yoga decreases blood pressure, heart rate, cortisol and cytokine expression.

Insgesamt liefern die 25 begutachteten randomisierten Kontrollstudien (RCT) vorläufige Hinweise darauf, dass die Yoga-Praxis zu einer besseren Regulierung des sympathischen Nervensystems und des Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Systems sowie zu einer Verringerung depressiver und ängstlicher Symptome in einer Reihe von Bevölkerungsgruppen führt.

Weitere Forschung ist gerechtfertigt, um diese vorläufigen Ergebnisse zu bestätigen und die Umsetzung in klinischen Umgebungen zu erleichtern.”

* Zytokine sind Proteine, die von Zellen produziert werden, und sie dienen als 
molekulare Botenstoffe zwischen Zellen. Bei Arthritis regulieren Zytokine
verschiedene Entzündungsreaktionen. Als Teil des Immunsystems regulieren Zytokine
die Reaktion des Körpers auf Krankheiten und Infektionen und moderieren normale
zelluläre Prozesse im Körper.
 

Selbst übersetzter Auszug aus: A systematic review of randomised control trials on the effects of yoga on stress measures and mood. Erschienen im Journal of Psychiatric Research. DOI: 10.1016/j.jpsychires.2015.07.013

Mehr aktuell Wissenswertes aus Wissenschaft und Forschung gibt die IAYT hier heraus.

Obwohl die meisten großen Studien Yoga und nicht Yogatherapie als individualisierten Ansatz erforschen, geht die IAYT davon aus, dass der Wirkungsgrad von Yogatherapie aufgrund der Personalisierung deutlich höher sein dürfte als der nicht-personalisierter Ansätze.

Ein beachtenswerter Überblick zu Yoga als Therapie und die weltweite Erforschung der Wirkungsprinzipien findet sich zudem bei

Khalsa SBS, et al. (eds). The Principles and Practice of Yoga in Health Care. Pencaitland, UK: Handspring, 2016.

Natürlich ist darin der Kenntnisstand von 2016 geschildert.

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