Neuropathie
Neuropathien sind eine Erkrankung des peripheren Nervensystems und äußern sich in Empfindungsstörungen durch Nervenschädigungen.
Häufig treten sie in Händen oder Füßen und im Unterschenkel auf. Missgefühle wie Kribbeln, Brennen, Taubheit und Eingeschlafen-Sein entstehen in der Peripherie (Zehen, Finger) und können sich ausweiten.
Das kann Angst machen.
Häufiges Stolpern oder Stürzen oder Einschränkungen etwa beim Autofahren oder bei alltäglichen Verrichtungen, und ein damit einhergehender Verlust von Autonomie können natürlich zusätzlich Unsicherheit und Anspannung als sehr unangenehme Begleiterscheinungen entstehen lassen.
In der Yogatherapie arbeiten wir an den körperlichen, emotionalen und mentalen Aspekten der Beschwerden.
Dazu berühren wir beispielsweise den betroffenen Körperteil oft (nyasa) und lernen, uns zu entspannen und unsere Aufmerksamkeit zu steuern.
Für den Tast- und Greifsinn der Füße oder Hände arbeiten wir mit Kulis, kleinen Handtüchern,
der Wand als Hilfsmittel, das Gegendruck gibt, oder mit unterschiedlichen Bällen.
Für das Gleichgewicht verwenden wir instabile Unterlagen oder gemäßigte Balancehaltungen, immer verbunden mit einem Gefühl der Sicherheit durch Wand oder Stuhl.
Für das Wiedererlangen der eigenen Sicherheit und das Vertrauen in den betroffenen Fuß wirkt auch ein großer symbolischer Schritt in Verbindung mit einer passenden positiven Affirmation.
In der Yogatherapie sind möglicherweise bekannte Übungen aus dem Yoga oder der Physiotherapie immer verbunden mit speziellen koordinativen oder meditativen Elementen, mit dem Ziel der Aufmerksamkeitsschulung oder Aktivierung bzw. Entspannung des sympathischen Nervensystems.
Welche Werkzeuge für dich am wirksamsten sind, hängt stark von der individuellen Konstitution ab, die sich anhand deines dominanten Doshas, deiner Atemmuster, deiner Glaubenssätze und deiner primären Beschwerden erkennen lässt.
Ich empfehle daher unbedingt ein persönliches Gespräch mit einem/einer Expertin und ein individuell angepasstes Übungsprogramm.
Begleiterscheinung der Krebsbehandlung
Neuropathien können in Folge einer Behandlung von Krebs auftreten. Sowohl die Chemotherapie als auch eine Bestrahlung kann die Nervenendigungen in Mitleidenschaft ziehen – aber auch der Tumor selbst kann Neuropathien erzeugen.
5 Koshas-Modell
Wie eine russische Puppe bestehen wir im Pancha Kosha-Modell aus fünf Hüllen oder Schichten :
Anamaya Kosha – Physischer oder “Nahrungs-“Körper, dazu gehören Knochen, Muskeln, Bindegewebe, Organe.
Pranamaya Kosha – Energie- oder “Vital-“körper. Hierzu zählen Nervensystem, Atmung, Hormonhaushalt oder Blutkreislauf.
Manomaya Kosha – Körper des Denkens und Fühlens. Hierzu gehren Träume, Wahrnehmung, Emotionen und Gefühle.
Vijnamaya Kosha – Körper des Urteilsvermögens bzw. der Klarheit, Intuition, des “richtiges Wissens”.
Anandamaya Kosha – unser heiler Wesenskern, “Glückseligkeits-“Körper, in dem wir tiefe Freude und Frieden empfinden.
Anhand der Bestimmung der vorherrschenden Doshas aber auch Vayus, die bei Erkrankungen oder Unwohlsein im Ungleichgewicht sind (siehe Kasten rechts), finden wir gemeinsam passende und durchführbare Übungen für alle Schichten des Körpers.
Doshas & Vayus
Die Doshas oder Lebenskräfte heißen körperlich Pitta, Vata und Kapha bzw. mental Sattva, Rajas und Tamas.
Sie treten immer in Kombinationen auf und korrespondieren mit den Elementen Feuer, Luft und Erde. Man kennt eine sehr vereinfachte Dosha-Bestimmung vielleicht aus schnellen Tests in Zeitschriften.
Gerät die eigene Konstitution in eine Schieflage, werden wir krank oder fühlen uns nicht wohl.
Vayus wiederum sind “Winde” oder Bewegungsrichtungen und Typen von Prana, wie die mit dem Atem einströmende Lebensenergie im Yoga und Ayurveda genannt wird.
Samana Vayu ist die zirkuläre Kraft der Verdauung von Erlebtem, aber auch Gegessenem. Apana Vayu ist nach unten und außen gerichtet, und dient dem Loslassen und Ausscheiden. Vyana Vayu zirkuliert im Körper und versorgt uns. Udana Vayu ist nach oben und außen gerichtet wie etwa beim Sprechen, aber auch andere Formen des Sich-Ausdrückens.
In einem Assessment der Atmung, aber auch anhand der beschriebenen Beschwerden sowie mithilfe von beobachteter Mimik, Gestik, Haltung und Gedanken/Äußerungen kann das (Un-)Gleichgewicht der Vayus bestimmt werden.
Angestrebt wird das jeweilige persönliche Gleichgewicht (Prakriti) der grundlegenden Kräfte. Wenn das individuelle Gleichgewicht in Unordnung (Vikruti) gerät, gilt es möglichst früh die Balance wiederherzustellen.
Körper, Geist, Seele
Die Körpergeistseele ist, egal ob wir verstehen auf welche Weise, untrennbar miteinander verbunden. Vieles, das Yoga seit Jahrhunderten lehrt, wird von der modernen Forschung aktuell bestätigt und wir erfahren erstmals, wie und warum welche Methoden wirken.
Einfache Übungen
Ich gebe einfache Übungsabfolgen in Form von Übungsblättern für zuhause mit. Bei Fragen dazu bin ich erreichbar.
Ayurveda
Wissen über das Leben
Ayur (Sanskrit für Leben) veda (Wissen) ist vor mehr als 3.000 Jahren enstanden und in Indien weiterhin der konventionellen westlichen Medizin gleichgestellt. Ayurveda-ÄrztInnen absolvieren in Indien eine staatlich anerkannte, institutionalisierte Ausbildung.
Basierend auf der Idee, dass Krankheiten auf ein Ungleichgewicht oder Stress im Bewusstsein einer Person zurückzuführen sind, empfiehlt Ayurveda bestimmte Lebensstil-Interventionen und natürliche Therapien, um das Gleichgewicht zwischen Körper, Geist, Seele und Umwelt wiederherzustellen.
(Hier finden sich erstaunliche Parallelen zum biopsychosozialen Modell von Gesundheit bzw. Krankheit, das den Menschen umfassend und eingebettet in seine Umwelt wahrnimmt.)
Dazu gehören innere Reinigungsprozesse, eine typgerechte Diät, Kräuterheilmittel, Massagen, Yoga und Meditation.
Ayurveda kann als ergänzende Therapie in Kombination mit der schulmedizinischen Standardversorgung wirkungsvoll eingesetzt werden. Es sollte sie insbesondere bei der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen jedoch nicht ersetzen.